Zeolith

Zeolith ist ein Mineral, das aus Vulkangestein gewonnen wird. Für die industrielle Nutzung kann es auch synthetisch hergestellt werden. Bekannt sind 82 verschiedene natürliche Zeolithe mit grundlegend verschiedenen Eigenschaften. Ebenso vielfältig ist die Verwendung von Zeolith, zum Beispiel als Trockenmittel, Düngemittel, Reinigungsmittel, Bindemittel, Baumaterial und als Heilmittel. Für den Einsatz als Heilmittel wird Klinoptilith verwendet, eine besondere Art des Natur-Zeolith. Die Struktur von Zeolith-Klinoptilith ähnelt einem Gittergerüst, durch das negative Moleküle und Ionen passieren. Ausgleichend haften an den Waben der Oberfläche positiv geladene Moleküle. Über den Ionenaustausch werden Giftstoffe an die Moleküle gebunden und wertvolle Mineralstoffe an die Zellen abgegeben. Ebenso werden säurebildende Protonen, die wichtige Stoffwechselprozesse blockieren können, gelöst und neutralisiert. Diese Eigenschaften machen Zeolith zu einem beliebten Mittel zur Entgiftung und Entsäuerung. Da die Gitterstruktur des Zeolith aus Silicium und Aluminium besteht, befürchten manche Kritiker eine Aluminiumvergiftung zu riskieren. Die durch die Magensäure freigesetzte Menge an Aluminium ist dafür jedoch zu gering und wird größtenteils auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden.

Zeolith: Heilmittel oder Gesundheitsrisiko?

Vor einigen Monaten erschien ein Artikel im Natural News Magazin darüber, dass Zeolith große Mengen an Aluminium und Blei enthalte, die im Magen freigesetzt werden und die Gesundheit schädigen. Diese Aussage sorgte für erhebliche Verunsicherung unter Zeolith-Konsumenten.

Auch in unserer Praxis stellten wir Empfehlungen für Zeolith-Präparate vorerst ein. Das Unternehmen Heck BioPharma, das sich seit vielen Jahren mit der Erforschung und dem Vertrieb von Zeolith beschäftigt, hat nun ausführlich Stellung dazu genommen. Laut Heck Bio-Pharma verwendet die Firma ausschließlich kubanischen Naturzeolith. Dieser wird gründlich mineralogisch, physikalisch und chemisch untersucht. Der Bleigehalt dieses Zeoliths liegt unter der Nachweisgrenze.

Auch die Freisetzung von Aluminium und deren Auswirkung auf den menschlichen Körper sind gering. Abhängig von Säurekonzentration, Temperatur und Zeit löst sich Aluminium aus seinem Kristallgitter. Die Gitterstruktur geht dabei jedoch verloren. Um vollständig erhalten zu bleiben, bräuchte es eine Temperatur von über 400°C, was nur durch technische, nicht aber durch physiologische Prozesse möglich ist. Das freigesetzte Aluminium (Al3+) verbindet sich mit OH-Gruppen des Wassers und reagiert dann mit Salzsäure zu der Konjugat-Verbindung AICI3. Dieses wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Im Darm werden nur ca. 1 – 2% der Al3+ Ionen resorbiert. Im Blutkreislauf verbinden sich Al3+ Ionen mit Zitronensäure und werden, bei normaler Nierenfunktion, bald ausgeschieden (Lehrbuch über Pharmakologie und Toxikologie, ThiemeVerlag 2011).

Da sich Aluminium ausschließlich im sauren Milieu aus der Kristallgitterstruktur löst, geschieht dies beim Menschen nur im Magen. Versuche mit einer dem Magensaft identischen Pufferlösung haben gezeigt, dass sich bei einer Verweildauer von 2 Stunden aus 1g kubanischem Naturzeolith lediglich 0,1mg Al-Ionen herauslösen. Die normale Verweildauer im nüchternen Magen beträgt 30-40 Minuten. Zum Vergleich: Die tägliche, durch Nahrungsmittel aufgenommene Menge Aluminium liegt zwischen 3,5 und 10mg (Robert A. Yokel 2012). Bei der Einnahme von kubanischem Zeolith entsteht kein gesundheitliches Risiko durch Blei oder das im Magen freigesetzte Aluminium. Wir werden Zeolith künftig wieder empfehlen.

Dr. R. Heinrich/HP S. Wienand, 17.3.17

Zum Nachlesen: Artikel in NaturalNews: (http://www.naturalnews.com/ 051760_zeolites_aluminum_radioactive_elements.html)